221 Seiten, 18,00 € Irisiana
Einsamkeit ist auch einer meiner Schwerpunkte, schon vor Jahren habe ich ein Buch über Einsamkeit geschrieben. Inzwischen wurde das Thema von vielen WissenschaftlerInnen aufgegriffen. Natürlich interessierte mich deshalb das Buch meiner Kollegin Dr. Brähler ganz besonders. Ihr Ansatz ist das aus den USA stammende Konzept des Selbstmitgefühls (Mindful Self-Compassion, MSC). Für gewöhnlich werden den Betroffenen äußere Maßnahmen gegen Einsamkeit empfohlen, etwa einem Verein beizutreten oder ein Hobby zu pflegen. Hier ist es anders: Anstatt zu hoffen, dass Bedürfnisse von außen erfüllt werden, geht der Weg zunächst nach innen. Einsame Menschen sollten lernen, aufrichtiges Mitgefühl mit sich selbst zu haben, ihre Traurigkeit, Verlassenheit und Verletzung liebevoll anzunehmen. Auf der Basis dieser wohlwollenden und wertschätzenden Haltung gelingt es am ehsten, gute Beziehungen aufzubauen und auch das Alleinsein zu genießen. Das Inhaltsverzeichnis zeigt, wie umfassend die Autorin das Thema bearbeitet hat: „Von der Epidemie der Einsamkeit“, „Einsamkeit hat viele Gesichter“, „Die Ursachen der Einsamkeitsepidemie“, „Nestwärme fürs Alleinseinkönnen“, „Scheinbar verbunden“, „Was für ein Verbindungstyp bist du?“, „Mit Mut und Mitgefühl durch die Einsamkeit“, „Alleinsein – wenn für sich sein schön ist“, „Von Misstrauen zu Vertrauen in authentischer Verbundenheit“, „Eigentlich sind wir nie allein.“ Ein hilfreiches Buch für Betroffene und Menschen, die sie unterstützen möchten.