378 Seiten, 24.- € , Hoffmann und Campe
Auf den Autor Christoph Isherwood bin ich durch den Film „A Single Man“ (2009, mit Colin Firth) gestoßen, der auf seinem gleichnamigen Buch beruht. So war ich gespannt auf „Die Welt am Abend“.
Die Geschichte spielt in den 1940er Jahren in Amerika. Stephen Monk ertappt seine Frau Jane beim Sex mit einem Schauspieler. Daraufhin packt er spontan seinen Koffer und fährt in seine alte Heimat Pennsylvania zu seiner Tante Sarah. Im Gepäck hat er die Briefe seiner ersten Frau Elizabeth, die diese an Freunde geschrieben hat und die er als Buch herausgeben will. Elisabeth, seine große Liebe, war älter als er und eine bekannte Schriftstellerin. Sie starb an Herzversagen. Die Briefe, denen sich Stephen nun in Sarahs Haus widmet, enthüllen die Wahrheit über seine Beziehung zu Elizabeth und zeigen ihn als einen zwiespältigen Menschen. So hatte er während der Ehe eine Affäre mit Michael, einem jungen Mann und ebenso mit Jane, die er dann nach Elizabeths Tod geheiratet hat. Indem er alles noch einmal Revue passieren lässt, ordnet sich das Erlebte und zwingt ihn, sich den eigenen Schwächen zu stellen.
Der Roman ist von autobiografischen Elementen geprägt. Isherwood beschreibt die Gefühle seines Protagonisten, des Ich-Erzählens - in der Beziehung zu den Frauen und dem jungen Mann dicht und genau und führt damit in eine versunkene Welt. Ein Vergnügen für LeserInnen, die gute Literatur lieben.